Übertragung von Produktwert

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Übertragung von Produktwert in Produktionsketten

Zur Veranschaulichung der Übertragung von Produktwert in Produktionsketten wollen wir ein Beispiel erörtern. Wir erinnern uns kurz an die allgemeine Definition: Die zur Herstellung eines Produktes benötigte, menschliche Arbeitszeit bestimmt dessen Produktwert. Nehmen wir einmal an, sie sind Drechsler und haben einen Kerzenständer hergestellt. Vom Schnitzen eines Stückes Buchenholz bis zum fertigen Kerzenständer brauchen Sie vielleicht 60 min. In dem Stück Buchenholz stecken vielleicht noch 10 min Arbeitszeit (Baum fällen und in Scheite spalten), so daß sich bisher 70 min Arbeitszeit aufsummiert haben. Untersuchen wir noch den Übergang des Produktwertes der Produktionsmittel auf den hergestellten Kerzenständer. Die Herstellung des Schnitzmessers möge z.B. 20 min Arbeitszeit gekostet haben. Da Sie damit vielleicht 100 Kerzenständer schnitzen können, wird bei jeder Herstellung eines Kerzenständers 1/100-tel des Produktwertes vom Messer auf jeden einzelnen Kerzenständer übertragen. 20 min Produktwert vom Schnitzmesser dividiert durch 100 Kerzenständer ergibt eine Wertübertragung von 12 Sekunden auf jeden einzelnen Kerzenständer. Damit stecken in einem einzelnen Kerzenständer insgesamt 70,2 min Arbeitszeit. Diese 70 Minuten 12 Sekunden sind der Produktwert des Kerzenständers.

Wiederholen wir diese Betrachtung noch an einem anderen Produkt, sagen wir an einem Brot. Für ein 500 g Brot, möge der Bäcker beim Müller 500 g Mehl bezogen haben. Der Müller wiederum hat die 500 g Mehl aus z.B. 700 g Getreide gewonnen, welches er vorher vom Bauern bekommen hat. Der Bauer hat für 700 g Rohgetreide ca. 1h Arbeitszeit investiert, inklusive der Produktwertübertragung von den Produktionsmitteln Pflug und Spaten auf das Getreide. Der Müller hat zum Mahlen 10 Minuten gebraucht (inklusiver der Produktwert-Übertragung von den Produktionsmitteln Mühle und Mühlstein auf das Mehl). Der Bäcker hat zum Kneten und Backen von 500 g Mehl wiederum eine halbe Stunde inklusive der Wert-Übertragung von den Produktionsmitteln auf das Produkt gebraucht. Insgesamt hat das Brot nun einen Produktwert von 1Stunde 40 Minuten, oder pBrot = 1 h 40 min.

Diese Rechnung können Sie bei jedem beliebigen Produkt wiederholen. Es ergibt sich also für jedes einzelne, auf dieser Welt hergestellte Produkt ein Produktwert, angegeben in x Minuten (Stunden oder Sekunden). Und der Produktwert eines einzelnen Produktes existiert völlig unabhängig von den Produktwerten der anderen Produkte!