Individuelle Anerkennung individueller Arbeitszeit

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Individuelle Anerkennung individueller Arbeitszeit
Zitat: „Andererseits müssen sich die Waren als Gebrauchswerte bewähren, bevor sie sich als Werte1 realisieren können. Denn die auf sie verausgabte menschliche Arbeit2 zählt nur, soweit sie in einer für andere nützlichen Form verausgabt ist. Ob sie anderen nützlich, ihr Produkt daher fremde Bedürfnisse befriedigt, kann nur der Austausch beweisen. Jeder Warenbesitzer will seine Ware nur veräußern gegen andere Ware, deren Gebrauchswert sein Bedürfnis befriedigt. Sofern ist Austausch für ihn nur individueller Prozeß.“ KM1, S. 100
1 … bevor sich ihr Produktwert als Tauschwert realisieren kann
2 Arbeitszeit
Zitat: „Andererseits will er seine Ware als Wert1 realisieren, also in jeder ihm beliebigen anderen Ware von demselben Wert2, ob seine eigene Ware nun für den Besitzer der anderen Ware Gebrauchswert habe oder nicht. Sofern ist der Austausch für ihn allgemein gesellschaftlicher Prozeß.3“ KM1, S. 101
1 Andererseits will er den Produktwert seiner Ware als Tauschwert realisieren,
2 also in jeder ihm beliebigen anderen Ware von demselben ProduktWert (das Ideal des produktwertäquivalenten Warentausches voraussetzend)
3 Marx unterscheidet hier leider nicht zwischen dem direkten Austausch W1  W2 und dem Ware-Geld-Tausch W1  G plus G  W2. Das zwischen W1  W2 und W1  G plus G  W2 ein Unterschied sein muß, merkt man an seinem nächsten Satz:
„Derselbe Prozeß kann nicht gleichzeitig für alle Warenbesitzer individuell oder gesellschaftlich sein.“ KM1, S. 101
Richtig! W1  W2 ist ein individueller Tauschvorgang, W1  G und G  W2 sind zwei gesellschaftliche Vorgänge, weil Geld eine gesellschaftlich anerkannte Ware ist.
Die Weiterentwicklung der ´individuellen Anerkennung individueller Arbeitszeit´ in die ´gesellschaftliche Anerkennung individueller Arbeitszeit´ erfolgt mit der Weiterentwicklung des direkten Warentausches W1  W2 in den Waren-Geld-Tausch W1  G plus G  W2 und wird im Kapitel  Gesellschaftliche Anerkennung individueller Arbeitszeit (S. 80) behandelt.